Clubabend des 10.6.2025 - Werners Vortrag über die Lofoten + Bildbesprechungen
Hallo allerseits! ✌️
Nachdem ich mir ein Dürüm vom Baron am Ennser Hauptplatz gegönnt habe, ging es auf direktem Wege zum Sportverein / Clubraum. War richtig lecker muss ich sagen! Schaut da unbedingt selbst mal hin, wenn ihr da noch nichts gegessen habt - sehr zu empfehlen! Ich war als Erstes da, machte das Licht an und habe entspannt auf die Mitglieder gewartet. Als erstes kam mir Robert entgegen, welcher sich bedauerlicherweise an der linken Hand verletzt hatte. 12 Wochen ist er an diese Schiene gebunden; ein Unfall mit dem Stemmeisen. Aber er ist hart im Nehmen und schon so einiges gewöhnt! Gute Besserung an der Stelle nochmal!
Nach und nach trudelten die Leute ein und der Raum füllte sich zusehends. Während Christian und Werner das technische Vorgeplänkel übernahmen, unterhielten wir uns unterdessen- unter anderem- über die Gartenausstellung in Schärding, welche Hermann anstandslos gut gefallen hatte. Robert hingegen hatte einige nachvollziehbare Punkte, die man kritisieren konnte. Ich gehe zwar nicht ins Detail, aber ich finde es immer gut, wenn man Verbesserungsvorschläge bringt. So kann man sagen, dass man später an Ort XY war und es dort viel besser war, bzw. die kritisierten Punkte dort gar nicht aufzufinden waren. Ich hoffe ihr versteht, wie ich es meine.
Okay.
An der Stelle mein Beileid an jeden, der heute nicht kommen konnte. Ernsthaft.
Die Bilder, die uns Werner heute wieder präsentiert hat, waren erstklassig. Die Landschaftsbilder, Seeadler, Panoramas - der Mann versteht sein Handwerk. Ausgestattet mit seinem Spickzettel ging er nach vorne und hielt seinen Vortrag über seine Fotoreise auf den Lofoten - eine Inselgruppe in Norwegen. Wenn ihr auf Insta danach sucht, bekommt ihr zumindest so etwas wie eine Ahnung, wie schön es auf unserer Erde sein kann. Angefangen von den atemberaubenden Landschaften, den Nordlichtern, den Lichtstimmungen, ... einfach das volle Programm. Ich versuche mich wirklich kurz zu halten. Wenn ihr die vorherigen Clubabendberichte so anseht, wird euch bewusst, dass mir das- mehr oder minder- nicht gelingen wird. Und wenn sie euch gefallen, ist es umso besser - dann habt ihr mehr zu lesen! 😄
Werner war wirklich gut vorbereitet. Er hatte uns gleich zu Beginn eine Landkarte gezeigt, wo man die Lofoten auf der Landkarte denn so findet. Ich war wirklich schlecht in Geografie (sorry Frau Stoiber), aber nach seiner Erklärung würde sogar ich es finden. Man habe ihn- seiner Aussage nach- für verrückt erklärt, an einem Dezember dort hin zu fahren. "Do is jo füz koid!!", durfte er sich anhören. Und ja. Zweistellige Minusgrade sind dort wirklich keine Seltenheit und das Wetter soll noch launenhafter sein, als auf der Grand Line in One Piece (ich bin großer Fan dieser Serie). Im Viertelstunden-Takt ändert das Wetter von Sturm, auf Regen, auf Schnee - pures Chaos einfach. Werner meinte allerdings, dass die Kälte gar nicht so schlimm war, dafür hatte er sich ohnehin bestens ausgerüstet, was die Kleidung anging.
Seine zusätzliche Tour mit dem Schiff wollte er sich nicht entgehen lassen, schließlich konnte er dabei beeindruckende Aufnahmen von Seeadlern machen! So wie ich es verstanden habe, fahren einige Tourmitarbeiter schon voraus und füttern die Vögel vorab, damit die Tiere sich besser ablichten lassen konnten, da sie extrem scheu sind und wohl einen Sicherheitsabstand von einem halben Kilometer halten. Die gefrorenen Fische werden zerteilt und mit dem richtigen Timing ins Wasser geworfen, um die Adler für die Fotografen zu locken. Während die anderen Tourteilnehmer sich über ihre Bilder unterhielten, konnte Werner als Einziger noch einige Möwen fotografieren, welche er später in der Nachbearbeitung sehr gut herausarbeiten und aufhellen konnte. Hier hatte er sein 70-200mm-Objektiv + Konverter dabei. Ihm war wichtig, auch die Landschaft miteinzubinden und nicht nur die Vögel formatfüllend zu erwischen.
Von den angepeilten sechs Tagen wurde Werner nach dem dritten leider krank. Sehr bedauerlich. Doch sind ihm- nichtsdestotrotz- außergewöhnliche Fotos in der Zeit gelungen, die sich wirklich sehen lassen können. In der Fotogruppe waren sowohl Profis, als auch Anfänger vertreten, die sich wenige Wochen vor der Reise eine Kamera kauften und keine Ahnung hatten, was ein ND-Filter ist und kann. Ich nenne es ambitioniert, oder wie würdet ihr dazu sagen? 😅
Dadurch, dass Kameras eine rasante Serienbildgeschwindigkeit drauf haben können, gab es jemanden, der binnen einer Stunde (bei den Seeadlern) unglaubliche 18.000 Bilder machte. Ob es Raws oder Jpegs waren, ist nicht überliefert. Kann ich mir aber schon sehr gut vorstellen. Wenn man sich die Sony A9 III mit ihren 120 Bildern pro Sekunde ansieht, ist das dann gar nicht mehr so unrealistisch. Ich bin mit meinen 10 Raws pro Sekunde zufrieden - für mehr bin ich auch gar nicht die Zielgruppe. Vor allem das Raussuchen und filtern stelle ich mir bei so vielen Bildern ziemlich langweilig vor. Betonung auf lange Weile. Aber ey, wer das Geld hat und das für seinen Use Case sieht? Wieso nicht?
Bei den Nordlichtern hatte Werner ein 12 und 20mm-Objektiv, mit jeweiliger Offenblende von f1.8. Dabei stellten sich eine 6-Sekündige Belichtungszeit und ISO auf roundabout 6400 als zuverlässig heraus. Werner war darauf angewiesen, dass keine Wolken am Himmel waren und wenn man seine Bilder so sieht, scheint er Glück gehabt zu haben. Phu. Eingangs meinte er sowieso, dass es wirklich sein kann, dass man- während seines gesamten Aufenthalts- kein einziges Nordlicht zu sehen bekommt, da das Wetter schließlich seinen eigenen Kopf hat und es ihm einerlei ist, ob man jetzt da ist oder nicht. Nimmst du eine so lange Reise in Kauf und dann spielt das Wetter nicht mit - ein Trauerspiel, aber leider an der Tagesordnung. Als wohl alle Teilnehmer in ihren Häusern waren, kamen plötzlich ganz viele Nachrichten in der Whatsapp-Gruppe mit dem Inhalt: "Sofort raus! Da sind Nordlichter!" Was will man mehr?
Es soll eine bestimmte Zeit im Jahr geben, wo man der Sonne beim Untergehen - und wenig später beim Aufgehen zuschauen kann. Das Licht sei dabei perfekt und als Landschaftsfotograf das absolute Schlaraffenland. Ich schneide das Thema hier wirklich nur kurz an, da ich sehr wenig darüber weiß (Video). Interessant waren auch die farbigen Häuser, die Holzkonstruktionen, um die Fische zu trocknen und zu konservieren. Es war wirklich beeindruckend, welches Wissen sich Werner dahingehend angeeignet hatte und auch wiedergeben konnte. Angefangen von den Ortsnamen, die ich nicht einmal schreiben könnte- selbst, wenn ich wollte. Spickzettel hin oder her.
Dann hatte uns Werner ein PDF gezeigt - sein (noch) unfertiges Fotobuch. Bei manchen Bildern verwendet er ein 2:1-Format, da das Buch eine Größe von 60x30cm haben wird, was halt genau passt. Ansonsten verwendet er sehr wenig Text und lässt dadurch die Bilder besser auf den Betrachter wirken. Er beschränkt sich nicht auf das 3:2-Format seines Kamerasensors, sondern so, wie er es für richtig hält und so wie es die Bildkomposition auch verlangt. Klaus hatte gefragt, ob Werner schon im Voraus eine bestimmte Seitenanzahl plant, was er daraufhin verneinte. Das Buch hätte ein maximales Kontingent von 240 Seiten, was einem schon sehr viel Spielraum lässt. Durch die verschiedene Anzahl der Fotos lässt sich das vorher unmöglich sagen und man bekam den Eindruck, dass Werner allein der Prozess des Anfertigens, sehr viel Freude bereitet. Er achtet zum Beispiel schon darauf, dass Bilder auf der Doppelseite zusammenpassen. Manche muss man auch tauschen, damit sie ihre Wirkung entfalten können. Ich habe meinem Bruder zum Beispiel zu seinem 20. Geburtstag ebenfalls ein Fotobuch gemacht - der Aufwand ist enorm, macht sich aber bezahlt.
Alles in allem ein wirklich gelungener Vortrag. Werner nahm uns mit in seine Sichtungen und Abenteuer und untermauerte die Erzählungen mit seinen meisterhaften Bildern. Wir haben uns dann noch über die Kälte unterhalten und, dass Werner bei der Technik und den Akkus keinerlei Probleme hatte. Zusatzakkus sollte man hierbei nah am Körper tragen, damit sie schön warm und intakt bleiben. Merkt euch das! Das kommt zum Test! 🤪
Natürlich möchte ich euch die Bilder nicht vorenthalten. Danke Werner, dass du uns die Schönheit der Natur wieder ein Stück nähergebracht hast.
Werners Bilder sind einfach sagenhaft.
Elfi war in der Nähe vom Pichlingersee und hatte bei einem großen Mohnblumenfeld die Kamera gezückt. Die Farben, Kompositionen und das Bokeh waren genial. Dabei hatte sie uns hauptsächlich Doppelbelichtungen gezeigt, welche eine verträumte und malerische Stimmung zeigten. Es fand ein reger Austausch statt, da sie sich über Meinungen und Verbesserungswünsche freute. Christian hätte die Knolle z.B. gerade ausgerichtet oder bei einem anderen Bild die Blende mehr geöffnet und so mehr Bokeh empfohlen. Er meinte außerdem, dass Überlagerungen mit viel Zoom eine tolle Wirkung erzeugen können. Mir gefielen ihre Bilder auch ausgesprochen gut. Ich habe früher sehr viel mehr Blumen fotografiert als heute - warum eigentlich? Die Inspirationen sind einfach spitzenmäßig!
Karl hat uns mit seinem geschulten Auge ebenfalls wieder verzaubern können. Er hatte sich zur roten Stunde auf die Lauer gelegt und fantastische Blumenbilder zeigen können, welche am selben Platz entstanden waren, wie die von Elfi. Mit dem 70-300mm-Objektiv war es für ihn ein leichtes, seine Fotobjekte eindrucksvoll zu separieren und ein wunderschönes Bokeh zu erzeugen. Christian konnte Karl gute Tipps geben, was seine Abendstimmungs-Bilder anbelangte. Dass eine schwarze Silhouette besser passen und die hellen Stellen darin nur ablenken würden. Kann dem zu 100% beipflichten. Meiner Meinung ist Karl auch einer der besten Fotografen, die ich kenne.
Manfred hatte Bilder von der Steyrtalbahn gemacht, welche mir sehr gut gefallen haben. Diese fährt jeden Sonntag um 14:00 Uhr los - pünktlicher als die ÖBB.
Seine Eidechsenfotos waren ebenfalls einwandfrei. Dazu hatte er es sich in seinem Garten gemütlich gemacht und mit dem Sigma 150-600 + Stativ konnte er die Schuppenkriecher in ihrer natürlichen Umgebung ablichten. Er meinte später zu mir, dass Haustiere wie Hunde und Katzen strengstens verboten sind, was vielerlei Gründe hat. Besser ist es, sonst würden diese wunderschöne Tiere den morgigen Tag nicht erleben. Witzigerweise äußerte Robert dann: "Sind die besten Fotos vom Liegestuhl!", womit er gar nicht so unrecht hatte! Ein Schmunzeln entlockte er seinen Zuhörern auf alle Fälle.
Dann kamen meine Bilder dran, als ich mit dem 105er Sigma an der Gusen entlangging, um den Kopf freizukriegen. Geplant hatte ich wirklich nur einige Makros und hatte mir dafür meinen GorillaPod mitgenommen, welcher jedoch ob des Gewichts alles andere als nützlich war und nur in meiner Seitentasche verweilte. Dann traf ich zwei sehr nette Damen mit ihren Hunden, worauf ich von ihren Vierbeinern einige tolle Bilder zaubern konnte! Einer hatte verschiedenfarbige Augen, was einfach bezaubernd aussah! Die erste Frau hatte sich sogar so sehr darüber gefreut, dass sie mich zu ihrer Grill-Feier im familiären Kreis einlud, was mich gedanklich regelrecht weggescheppert hatte - im positiven Sinne. Welch Ehre! Unbeschreiblich. Werner verlor einige Worte des Lobes - ebenfalls ein riesengroßes Dankeschön an der Stelle. Es tut einfach gut, positives Feedback zu erhalten. Ich selbst bin auch sehr zufrieden mit den Bildern, muss ich einfach sagen.
Meine Bilder vom 27.5.2025 mit der Sony A7 IV + Sigma 105mm f2.8 Macro
Zu guter Letzt haben wir die Bilder vom "Thema des Monats - Rund" besprochen. Es war interessant, die Hintergrundgeschichten dahinter zu erfahren und darüber zu reden. Das Beschränken auf ein einziges Bild macht es immer wieder zu einer großen Herausforderung, der man sich gerne stellt.
Ich bin wirklich sehr zufrieden über den heutigen Clubabend. Werners Vortrag war das Sahnehäubchen auf der Torte und die Bildbesprechung hatte auch einige Tipps und Inspirationen zu Tage gefördert. Einfach eine Bereicherung für jeden Fotografen und deshalb ist man auch gerne dabei. LG, euer Hubert.
Clubabend des 20.5.2025 - Bildbesprechung
Gerade vom tollen und äußerst inspirierenden Clubabend heimgekommen. Gespickt von Vielfalt und einer Vielzahl hervorragend ausgearbeiteter Fotos, die zum Nachahmen einladen. Da die Erinnerung noch frisch ist, habe mich jetzt also zum Macbook gesetzt und lasse euch am heutigen Clubabend teilhaben. Mitschriften habe ich sowieso, aber ihr wisst schon, was ich meine.
Wir haben uns zunächst über die verschiedensten Themen unterhalten. Christian hatte sein Laowa 12-24 F5.6 dabei, ein Shift-Objektiv, um stürzende Linien in der Architekturfotografie zu vermeiden. Ich hatte es ebenfalls kurz in der Hand und muss die Schwergängigkeit der Shift-Funktion bemängeln. Als Schönwetter-Objektiv macht es eher auf einem Stativ Sinn; kann aber nicht leugnen, dass es ein sehr interessantes Objektiv ist. Werner hat mir den Tipp gegeben, dass er mit seinem Sony GM 12-24 F2.8 ebenfalls den Effekt hinbekommt, wenn er das gewünschte Objekt an der oberen Hälfte des Bildes platziert. Scheinbar tritt dieser Effekt nur am unteren Teil auf, was ich auf jeden Fall demnächst ausprobieren möchte, schließlich habe ich das gleiche Objektiv, allerdings mit einer Offenblende von F4, was mir auf jeden Fall ausreicht.
Alfred startete die Bildbesprechung mit seinen Bildern vom Gesäuse. Vor gut zehn Tagen war er im Zuge eines Fotoworkshops dort. Das Thema war "Frühlingserwachen". Er meinte, dass ursprünglich acht Leute angemeldet waren, doch standen sie letztendlich nur zu Dritt da, da die anderen angesichts des schlechten Wetters einen Rückzieher machten. Dabei konnten sich Alfreds Bilder wirklich sehen lassen. Mit Blick auf den Admonter Reichenstein Berg gelangen ihm hervorragende Bilder, welche er mittels HDR und einem Grauverlaufsfilter umsetzen konnte. Während andere Teilnehmer resigniert seufzten und schon die Flinte ins Korn warfen, hatte sich Alfreds Hartnäckigkeit ausgezahlt, wodurch sich kurz darauf ein Wolkenfenster öffnete, welches eine beeindruckende Lichtstimmung erzeugte. Beim Zusammenpacken hatte er sich umgedreht und das schöne Rot der Abendsonne bemerkt, was er natürlich auf Foto festhielt. Nach wenigen Minuten war der Zauber der warmen Farben auch schon wieder verflogen. Gelegenheit am Schopfe packen heißt es eben in der Fotografie!
Später an der Johnbachbrücke kam die Sonne glücklicherweise aus ihrem Versteck gekrochen. Mit dem Stativ gelangen ihm wundervolle Bilder, welche Werner auch lobend kommentierte. Ihm gefiel bei einem Bild, dass man verschiedene Belichtungszeiten sehen konnte, was aus den mehreren zusammengesetzten Bildern resultierte. Am rechten Bach sah es wie eine Langzeitbelichtung aus, am linken nicht. Wirklich sehr beeindruckend. In mir wuchs der Gedanke, dass ich mir das auch mal unbedingt anschauen möchte, schließlich brauche ich vom Pesenbachtal ein bisschen Abwechslung!
Der Guide hatte wohl Alfreds Fotos vor Ort durchgeschaut und war der Meinung, dass es besser aussieht, wenn man im Wasser mehr weiß sieht. Kann man so sehen. Ich hatte während Alfreds Vortrag den Gedanken im Kopf, wie ein Polfilter die Bilder verändern würde. Ich persönlich finde, dass es sich die Waage halten sollte. Nicht zu viel weiß, aber auch nicht zu wenig. Alfred wollte aber- verständlicherweise- mehr Struktur im Wasser haben, weshalb er die Belichtungszeit nach seiner Vorstellung wählte.
Bei einem tollen Mosaik-artigen Bild meinte Werner, dass man hier gut und gerne an den Seiten den Bildausschnitt reduzieren könnte, da die seitlichen Elemente nur ablenken würden. Wäre für Alfred auf jeden Falle eine Überlegung wert. Ich persönlich bin ein Fan von "natürlichen Bilderrahmen" und finde es passend, wodurch ich es wohl so lassen würde.
Wir sahen noch einige spannende Bilder vom Wasserfall-Weg und dabei erzählte Alfred, dass man eine Tagesgebühr von 6 Euro entrichten muss, um alle Parkplätze benutzen zu können. Man will sich so den Schwarzparkern und den Campern entsagen. Sinnvoll und fair meiner Meinung. Ich finde, dass es Robert ganz treffend formuliert hat: "Im Herbst legst dich da hin zum Sterben, weils so schön ist." Ein Träumchen.
Alfreds Bilder vom Gesäuse sind wirklich traumhaft schön.
Dann habe ich ein paar Bilder hergezeigt. Unter anderem von der Nachbarskatze Stupsi, welche mir unverhoffterweise Model gestanden hat. Mit meinem Makroobjektiv- dem Sigma 105mm F2.8- sind mir da auch ziemlich gute Bilder gelungen, wie Wassertropfen auf einem Blatt oder Blumen! Beim Vortrag ging ich fälschlicherweise davon aus, mein Standardzoom benutzt zu haben, aber halb so wild. An der Enns bei der Autobahnbrücke hatte ich auch die Kamera gezückt, welche ich- dieses Mal wirklich mit dem Standardzoom- ebenfalls bei einer Wanderung mit meinem Nachbarn dabeihatte. Dabei konnte ich ein Bild machen, welches er sogar aktuell als Desktophintergrund an seinem PC benutzt, welch Ehre! 🫶 Ein paar Fotos werde ich euch nicht vorenthalten, hier:
Ich bin wirklich sehr zufrieden mit meinen Bildern.
Manfred hat uns Eisvogel-Bilder präsentiert. Mit dem Tele hat er sich am Taborteich auf die Lauer gelegt. Mit 600mm kann man diesen Vogel exzellent und formatfüllend ablichten. Dazu hat er uns noch einige Tipps mit auf den Weg gegeben. Wann es sinnvoll ist, wo er war und was er an Gadgets bevorzugt. Das Vogelpärchen habe wohl sechs Junge, wo er bedauerlicherweise in der Vergangenheit nicht das richtige Equipment dabeihatte. Dabei saßen sie wohl einen nach dem anderen auf diesem einen Ast, was seiner Erzählung nach sehr süß ausgesehen haben muss.
Das Bokeh war schön weich, die Schärfe grandios. Einzig chromatische Aberrationen sind mir an den Augen aufgefallen, aber das ist mit Lightroom zB schnell korrigiert.
Er meinte, dass er sich ein 600mm F4 besorgen möchte. Für den älteren Nikon-Mount wohl sehr erschwinglich. Ich im Sony-Lager habe da nicht so Glück, hust.
Werner hatte angemerkt, dass sowohl das Rauschverhalten, als auch die Schärfe in Ordnung seien und die Anschaffung des besagten Objektivs gut überlegt sein sollte. Von Sigma das 300-600 F4- welches hoffentlich auch noch für seine Kamera erscheinen wird- ist zwar immer noch zu teuer, aber schon sehr viel vielseitiger. Dazu noch diese Lichtstärke... phuuu, nicht schwach werden. Aber nein, ich gebe sicher keine 7k für ein Objektiv aus, nein danke. 😅
Zusammengefasst sehr gute Bilder von Manfred, welcher die Lust auf Vogelfotografie aller Anwesenden neu erweckte.
Manfred hat mit seinem Tele-Objektiv und seinem geschulten Auge gezaubert.
Christian hat wieder gezaubert und wie gewohnt hervorragende Fotos abgeliefert. Bei der Au an der Donau hatte er Bärlauchblüten fotografiert, was den Wald in einen Märchenwald verwandelte. Das Licht der Sonne, die Farben, die Bildausschnitte, Christian weiß zu 100%, was er tut. Dann zeigte er Aufnahmen mit seinem Shift-Objektiv und schon allein wie der Enns-Turm wirkte, war bemerkenswert und interessant. Damit wirkte er noch viel größer, als er eigentlich ist. In der Schallaburg hatte er sich ebenfalls ausgetobt und die Terrakotta-Statuen genial in Szene gesetzt, wofür er dann allerdings das Tele an die Kamera schraubte. Seine atemberaubenden Landschaftsbilder in Südmähren versetzten uns in Staunen. Wie ihr euch richtig erinnert, hat er uns schon beim letzten Mal Bilder von dort gezeigt, aber da nur eine Handvoll. Karl fügte hinzu, dass er wohl im April oder im Herbst dort hinfahren würde und Alfred kommentierte, dass die Natur ein Kunstwerk ist. Dem ist nichts hinzuzufügen. 👍
Wollt ihr dort ebenfalls mal Fotos machen und braucht einen Guide, der euch die besten Spots zeigt?
Schaut hier gerne mal vorbei!
Karl hat das erste Mal Pusteblumen in St.Valentin fotografiert und dann noch mit einem Tele. Er war sich dessen gar nicht bewusst, dass man selbst damit gute Nahaufnahmen machen kann. Dem kann ich zu 100% beipflichten, schließlich sind mir mit meinem Sigma 150-600 auch schon besagte Bilder gelungen. Wir können zwar nicht von Makros sprechen durch die mangelnde Naheinstellgrenze, aber egal. Auch Karl war in Südmähren- für vier Tage- und es war erstaunlich, wie unterschiedlich die Bilder zwischen ihm und Christian waren, was auch Werner richtig anmerkte. Doch keinesfalls schlecht. Er hat ebenfalls ein geschultes Auge, wenn es um Landschaften geht und das konnte sich wirklich sehen lassen. Seine Follower auf Pixabay wissen eben, was gut ist. Bei wenigen Bildern hatte er den Himmel ausgetauscht, da dieser ziemlich langweilig wirkte. Schon beim ersten Blick fiel mir auf, dass er ausgetauscht war, schließlich habe ich eine Zeit lang mit Luminar gearbeitet. Er fragte uns, bei welchem Bild es am wenigsten auffiel und das würde er dann auf der Seite hochladen. Für solche Zwecke ist es absolut nachvollziehbar und es wertet ein Bild meiner Meinung ungemein auf, wenn die örtlichen Gegebenheiten nicht entsprechend waren. Habe ich ja auch schon oft genug gemacht. 😙
Die knalligen Farben des Inkarnat-Klees war eine absolute Augenweide und Alfred fiel der Magenta-Stich auf, den sowohl Karls, als auch Christians Bilder an den Feldern hatten. Überaus passend, wenn ihr mich fragt.
So, ich denke, ihr habt einen Einblick in den besagten Clubabend bekommen.
Wollt ihr auch mal ganz unverbindlich reinschauen und euch mit den Mitgliedern unterhalten?
Wir freuen uns! LG, euer Hubert.
Clubabend des 15.4.2025 - Karls Vortrag + Bildbesprechung
Nach und nach fanden wir uns wie gehabt im Clubraum ein. Man unterhielt sich nett über Neuigkeiten und über mögliche Fotospots. Manfred hatte einen Wasserschaden, Hermann war beim Ostermarkt vom Schloss Hof.
Dann hieß es: Bühne frei für Karl und seiner Präsentation über seine Erfahrungen mit Pixabay. Er erklärte uns, dass er August 2015 eine Kompaktkamera besaß und experimentell die daraus entstandenen Bilder bei besagter Seite hochlud. Die Seite existiert seit 2010 und war am Anfang noch sehr nischig und überschaubar, doch mit der Zeit wurden immer mehr User auf die Seite aufmerksam.
Karl hat sehr viel über das Feedback der hochgeladenen Bilder gelernt. Durch die wachsende Anzahl seiner Follower stiegen auch die Kommentare. Die Kritik der schonungslosen Meinungen haben ihm aufgezeigt, was er evtl. besser machen könnte und so seine Art zu fotografieren verändert. Den Spaß daran hat er zum Glück nie verloren.
Er fragt sich, wie Pixabay sein Geld verdient. Er habe sich informiert und keine plausible Antwort darauf bekommen.
Bei meiner Recherche fand ich heraus, dass es sich durch Affiliate-Links, Werbung, und eben durch die Anbindung mit Canva finanziert. Seit 2019 gehört Pixabay zu Canva. Einer Seite, auf welcher ich schon Banner und Thumbnails erstellt habe und über die Einfachheit der Seite sehr begeistert bin.
Karl hat auf Pixabay bisher 980 Fotos hochgeladen, welche ungefähr vier Millionen Mal heruntergeladen und angesehen wurden. Hut ab!
Laut ihm gibt es wohl ein Komitee, welches entscheidet, ob ein Bild auf die Startseite kommt oder nicht. 62 Mal hat das bei Karl schon geklappt und diese Bilder zeigte er uns auch bei seiner Präsentation. Er lädt die Bilder absichtlich mit niedriger Auflösung hoch, dass man ihn vorher fragen muss, ob man das hochauflösende Bild bekommen kann, um es für seine Zwecke zu nutzen. Smart!
Werner fragte nach, wie lange die Bilder auf der Startseite bleiben, worauf Karl keine Antwort hatte. Laut ChatGPT gibt es wohl keine Faustregel, aber es kommt wohl auch auf die Beliebtheit drauf an. Pixabay selbst gibt dazu keine fixen Angaben.
Karl zeigte uns die Bilder sortiert von wenig -> bis sehr populär. Angefangen bei 2300 Downloads, bis hin zu 716.000.
Landschaftsbilder der Superlative, welche die Schönheit der österreichischen Natur in seiner vollen Pracht zeigen. Hinderstoder im Herbst und Winter, zum Traunfall in Roitham möchte er nochmal hin. Abendstimmungen zwischen Enns und Asten und dem Sonntagberg konnte Karl eindrucksvoll auf Bildern festhalten. Oberhalb Seitenstettens stand sein Lieblingsbaum, welchen er unzählige Male und zu jeder Jahreszeit schon abgelichtet hatte.
Bedauerlicherweise wurde dieser aber zur Hälfte abgesägt, dass er jegliche Pracht und Wirkung leider einbüßen musste. Für Karl verständlicherweise ein Stich ins Herz. Wenn man unzählige Male zum selben Baum fährt und sich schon freut, wie die Bildwirkung heute sein würde, ist das wirklich unschön.
Die Vergänglichkeit, festgehalten in ewig währenden Bildern.
Karl freut sich sehr über ehrliche Kommentare. Eine Italienerin hatte einst bei ihm angefragt, ob sie für ihre ökologische Zeitschrift seine Bilder verwenden dürfe. Zunächst hatte er es Scam oder als Scherz abgetan, aber er hatte dann den Namen der Frau recherchiert und herausgefunden, dass sie wohl tatsächlich existiert und die Anfrage echt war. Für ihn nicht nachvollziehbar, wie sie ausgerechnet auf ihn gekommen war. Aber die Bilder sprechen wirklich für sich und sind sowohl in Sachen Bildwirkung, Bildausschnitt, als auch von den Farben stimmig und schön.
Ein toller Vortrag von Karl. Man merkt, wie sehr er sich für die Landschaftsfotografie interessiert und gerne draußen in der Natur ist. Dazu nimmt er das frühe Aufstehen und die Strapazen jedes Mal gerne in Kauf, um seinen eigenen Ansprüchen und denen seiner Follower gerecht zu werden.
Alfred war als nächstes dran und leitete die Bildbesprechung mit Streetfotografie ein. Schließlich könne man diese immer machen und sei an keine Voraussetzungen angewiesen. Er war in Urfahr unterwegs und hatte dort seine Kamera gezückt. Seine Mitzieher beeindrucken mich jedes Mal und er habe sich eine neue Nikon Z geholt. Die verbesserte Serienbildgeschwindigkeit und der Bildstabi gefallen ihm am meisten. Zurecht!
Dann zeigte er uns Bild vom Gesäuse, was ein riesengroßes Gebiet und einen- meiner Meinung- genauso großen Spielplatz für jeden Fotografen bedeutet. Er hatte sechs Fotopunkte entlang der Enns für dich ausgewählt. Er war bei der Lauferbauerbrücke, welche sich auch hervorragend als Fotospot eignet. In Admont startend, ging Alfred flussabwärts Richtung Reichramming und konnte sich dabei vor Fotomotiven gar nicht mehr retten. Panoramabilder, Langzeitbelichtungen, HDR, Fotostacking, Alfred hatte wirklich Spaß.
Christian war in Südmähren und zeigte uns ebenfalls äußerst beeindruckende Landschaftsbilder. Minimalistisch, wellenförmig. Auffällig waren die einzelnen Baumgruppen, welche ein richtiger Hingucker bei seinen Bildern waren.
Werner war beim Fuschlsee, hat uns Leberblümchen gezeigt und Langzeitbelichtungen aus der Hand. Er war in der Karlskirche mit einem 12mm Objektiv bewaffnet und konnte die- von Projektoren beschienene- Wand genial ablichten. Ein richtiges Spektakel, da es auf die Musik abgestimmt wurde und man sogar zwei Wale oder einen springenden Tiger gesehen hat. Am Floridsdorfer Wasserpark hat er uns Reiher, Stockenten und viele Schildkröten gezeigt.
Ich habe meine Bilder vom Streetfoodfestival gezeigt.
Monikas Bilder waren querbeet gemischt und gespickt von Vielfalt und Kreativität, so wie die vorherigen Bilder. Sie hatte ihren Hund in Bewegung gezeigt, ihr Bild für das Thema des Monats (Schuhe), Spiegelungen im Wasser, Blüten im Mostviertel, Marillenbäume und ein gelungenes Portrait ohne Blitz.
Manfred startete seinen Vortrag mit dem Update der Fernbedienung, was wir sehr lustig fanden. Dann klappte es doch und man sah Weinbergschnecken, ein Portrait seiner Schwester, Mann und Kinder und Buntspechte. Sein lustiger Osterclip hatte dann so richtig den Vogel abgeschossen, wo man ihn im Garten sehen konnte und er Desinfektionsmittel trank mit dem anschließenden Appell, nicht nach draußen zu gehen und schön zu Hause zu bleiben, da Corona.
Wieder eine bunt gemischte Bilderbesprechung. Vor allem Karls Vortrag über Pixabay war sehr interessant und lud zum Nachmachen ein. Ihr wollt auch eure bisherigen Lieblingsbilder präsentieren? Auch wenn ihr (noch) kein Mitglied seid, würden wir uns über jeden Beitrag von euch freuen! LG, euer Hubert.
Clubabend des 18.3.2025 - Werners Vortrag + Bildbesprechung
Werner hat uns heute Bilder von seiner Neuseelandreise präsentiert, welche 2013 stattfand. Dazu hat er uns zunächst eine Landkarte gezeigt und beschrieben, wie seine- rund 5.000km- lange Reise verlief, welche er mit seiner Frau unternahm. Der gut 30 stündige Flug von Wien zur südlichen Insel des Landes war von unliebsamen Vorfällen und Zwischenlandungen überschattet, doch die wunderschöne, vielfältige Landschaft machte die Strapazen locker wieder wett. Sie wollten keine Städte besuchen, sondern sich wirklich vollkommen der Natur hingeben; ein Traum für jeden Landschaftsfotografen. Ich kann hier wirklich nur einen Teil von dem wiedergeben, was uns Werner alles detailliert erzählt hat. Positiv hervorzuheben ist, dass sich die gezeigten Bilder und die Erzählungen durch einen roten Faden schlängelten, da ihre Reise von Süden nach Norden verlief.
Mit ihrem sechs Meter langen Wohnmobil waren sie bestens ausgerüstet und konnten so ungehindert in der Nähe von Stränden parken, wo sie noch vor Sonnenaufgang auf den Beinen waren, um spektakuläre Bilder zu machen. Werner kam sichtlich ins Schwärmen, als er von den geografischen Gegebenheiten und den Tieren (z.B. Gelbaugenpinguinen) erzählte und die Bilder gaben ihm recht. Er war am Mount Cook, einigen Stränden, bei den Gletschern und Vulkanen. Ich fand die Farben der gezeigten Bilder sensationell. Nicht nur, weil sie natürlich, sondern auch knallig ins Auge stachen.
Der Wind malte wunderschöne Strukturen in den Sand, sodass Werner gar nicht anders konnte, als die Kamera zu zücken.
Natürliche Einflüsse und der Zahn der Zeit formten die Moeraki Boulders und auf seinen Bildern wirkte es, als hätte jemand ein Netz darüber gespannt. Die vielen Vögel, welche an bestimmten Plätzen brüteten, eigneten sich ebenfalls ausgezeichnet, abgelichtet zu werden. Aber auch während sie flogen, konnte er geniale Fotos von ihnen machen. Die Tierwelt zeigte sich in beeindruckender Vielfalt.
Er hatte sogar noch die Möglichkeit, mit Gasmaske und Helm ausgestattet, die White Island (Whakaari) zu besuchen. Seit dem Unglück im Jahre 2019 jedoch darf sich dort kein Mensch mehr der Vulkaninsel nähern. Er hatte also mehrfaches Glück. Nicht nur, dass nichts passiert ist, sondern auch, dass er sie noch begehen durfte. Ich hätte den dort heimischen Menschen aber auch vertraut und hätte mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, schließlich sollten die es ja wissen! 😅
Lange Rede, kurzer Sinn: Werner konnte mit seiner ruhigen, aber verständlichen Art eine beeindruckende Präsentation abliefern. Das Video mit der Diashow war hinterlegt mit passender, epischer Musik und sein Hintergrundwissen lieferte noch wertvolle Informationen hinter den Bildern.
Dann kam der stotternde Nervösling- meine Wenigkeit 😅- dran. Ich zeigte Bilder aus Enns und vom Pichlingersee.
Hermann war bei den Krimmler Wasserfällen und machte schöne Aufnahmen vom Attersee bei Sonnenuntergang. Ein Makro von einer Tulpe war auch sehr schön anzusehen. Des weiteren zeigte er, was er mit Pixlr- einem Bildbearbeitungsprogramm- zaubern konnte. Damit lassen sich Hintergründe entfernen, austauschen und kreative Ränder hinzufügen. Ich habe selbst noch keine Erfahrung damit machen können, klang aber sehr einladend 👍 Leider wollte der Fernseher einige seiner Bilder nicht anzeigen, da er so die Vorher-Nachher-Bilder veranschaulichen wollte. Schade!
Dann kamen wir zum Entschluss, dass jeder im Club die Möglichkeit bekommen sollte, so einen Vortrag wie Werner oder Christian zu halten. Karl wird uns beim nächsten Mal Pixabay und seine 9-jährige Reise dazu etwas näher erläutern. Freue mich schon darauf!
In mir verstärkte sich der Gedanke, dass ich eventuell etwas zum Thema Makro-Fotografie beisteuern könnte, weil ich das auch superspannend finde.
Wollt ihr uns auch an einem Clubabend von eurer Reise oder einem interessanten Thema erzählen? Ihr seid herzlich eingeladen!
Wenn ihr Fragen, Anregungen und Kritik habt, könnt ihr mir dies gerne per Mail schreiben. Ich freue mich auf euch! LG, euer Hubert
Clubabend des 11.2.2025 - Elfis Vortrag + Bildbesprechung

Elfi hat uns einen tollen Einblick über ihre Varanasi-Reise im Jänner diesen Jahres gegeben. Gemeinsam mit ihren beiden Freundinnen war sie fünf Tage und vier Nächte in der nördlichen Stadt Indiens, wo ihr rund 2000 Fotos gelungen sind. Ihr Hotel war in ruhiger Lage und damit hatten sie eine gute Gelegenheit, den 7-8 km langen Ganges entlang zu gehen und sich vom Zauber dieser Stadt berieseln zu lassen.
Die Architektur, die Leute, die Tiere ... ein unsagbar breites Spektrum an Fotomotiven, die sich ihr geboten haben. Von der Rikscha aus konnte sie ebenfalls sehr vieles einfangen. Das Verkehrsaufkommen sei enorm, dafür gibt es dort so gut wie keine Zusammenstöße. An den Ghats (=Stufenanlagen für religiöse Zeremonien) hatte Elfi sehr viele Gelegenheiten genutzt, sehr gute Bilder zu machen. Sie erzählte von den Sadhus, die jedwede Besitztümer aufgaben, um ein Leben in spiritueller Disziplin zu führen. Von den vielen Friseuren, den Händlern, dem bunten Treiben der Stadt. Ein Paradies für jeden Fotografen.
Auffällig war für sie, dass die Fenster alle vergittert waren, da die wildlebenden Affen sonst alles gestohlen hätten, was sie zwischen die Finger bekämen.
Zum Schmunzeln waren unter anderem Tiere, die bunte Pullover trugen wie Hunde oder Ziegen. Der gute Umgang zwischen den Leuten machte sich auch bei den Tieren bemerkbar und so konnte man sie bedenkenlos streicheln und sich ihnen nähern. Die Hinterlassenschaften der Vierbeiner waren zwar ein Thema, werden von den Leuten aber auch rasch weggebracht. Müll gab es jedoch überall wie Sand am Meer, seufz. Die Häuser waren zwar ziemlich verfallen, aber bewohnt. Wenn den Leuten kalt war, haben sie einfach Äste und Holzstücke mitten auf die Straße gelegt und angezündet. Mach das hier mal! 🤣
Auch zum Thema Feuerbestattungen hat uns Elfi einiges berichten können, welche meistens an den Ghats stattfanden. Die berühmtesten sind die Manikarnika, Assi und Harishchandra Ghats, wo Familienmitglieder rituell bestattet werden. Leute mit dem nötigen Kleingeld konnten das Holz selbst kaufen, die Ärmeren würden beim elektrischen Krematorium verbrannt. Die Asche wird anschließend in den Ganges gestreut, danach huldigt man den Toten durch rituellen Waschungen, welche geschlechtsspezifisch in eigene Bereiche abgetrennt ist. Man konnte auf ihren Bildern sehen, wie viel Holz überall gestapelt war und was für eine große Sache das dort eigentlich ist.
Welche Kamera und welches Objektiv kam zum Einsatz? Eine OM-D E-M1 Mark III von Olympus, dazu das 12-100mm F4 Reiseobjektiv.
Auch mit dem Boot waren sie viel unterwegs, was dem Fährmann natürlich gefallen hat. Dabei wollten sie dann auch wissen, was auf dem anderen Ufer des Ganges so vor sich ging und haben eine überaus nette Großfamilie kennengelernt. Beinah unangenehm wurde es für sie, dass sie von ihnen zum Essen eingeladen wurden, obwohl sie selbst nichts hatten. Gastfreundschaft wurde auf jeden Fall großgeschrieben 👍
Erwähnenswert ist hierbei noch, dass die Frauen dort immer sauber angezogen waren und auch nie merklich schmutzig wurden durch die Arbeit.
Die jungen Leute seien wohl auch extrem wissbegierig und streben anspruchsvolle Berufe an, was Elfi wirklich lobend anmerkte.
Großstädte wären nichts für sie, da dort auch die Luft wesentlich schlechter sei, als außerhalb.
Elfi wurde gefragt, ob sie das Essen dort gut vertragen hatte. Da sie auf Fisch und Fleisch verzichtete, war das wohl kein Problem für sie.
Ihr merkt schon, so einen richtigen roten Faden bekomme ich bei dem Bericht leider nicht hin, aber die Fülle an Informationen und Eindrücken war einfach gigantisch, die Elfi in ihrem Vortrag rübergebracht hatte. Schwer vorstellbar, wie es für sie in den fünf Tagen gewesen sein muss, einfach irre.
Hier ein paar Bilder, die sie unter anderem auch beim Vortrag gezeigt hatte:
Anschließend hat uns Alfred nach Marrakesch entführt.
Von Wien aus hat er sich in den Flieger gesetzt, um in die historische und große Altstadt zu kommen. Er war in der ersten November-Woche dort gewesen und hatte sein Hotel im Zentrum. Er hat von der Koutoubia Moschee mit Minarett berichtet und von den drei Kugeln, die oben an der Spitze thronen. Sie sollen für die drei Religionen stehen, welche in der Stadt praktiziert werden: Judentum, Christentum und Islam. Er berichtete auch von Hassan II., welcher eine tragende Rolle in der Geschichte dieser Stadt spielte.
In Rabat hatte er einen guten Blick auf den Königspalast, das große Mausoleum von Mohammed V., welcher der Vater von Hassan II. war und den Frauen viele Rechte gegeben hatte. Viele Marokkaner pilgern wohl auch regelmäßig dort hin. Die Altstadt im Zentrum sei mit einer großen Mauer umrahmt, welche im 12. Jhdt. ursprünglich als Schutz vor Angreifer errichtet wurde.
In Fés hatte er auf einer Ansichtshöhe einen guten Blick über die gesamte Stadt. Er hatte uns auch ein tolles Foto vom Marokkaner-Brunnen gezeigt, wovon auch Wien einen verpasst bekommen hat, als Symbol der kulturellen Verbindung zwischen den beiden Ländern.
Er hatte auch einen guten Blick auf eine der ältesten Universitäten der Welt, in welcher man religiös und naturwissenschaftlich ausgebildet wird.
Die weltweit einzige (und leider nicht funktionsfähige) Wasseruhr konnte er ebenfalls ablichten. Schöne Aufnahmen konnte er auch von Fés Königspalast, der Steinwüste und der Ziz-Schlucht machen. Zu Fuß schloss er sich einer langsamen Karawane an, da er nur so die Gelegenheit bekam, Fotos zu machen. Ein Sonnenuntergangsbild konnte er mit Lightroom gut retten, obwohl es für das menschliche Auge ganz anders aussah. Tja, mit einer langen Belichtung kann das menschliche Auge eben nicht mithalten!
Manfred hat rund 80 Jahre alte Analogfotos abfotografiert und mit Photoshop eingefärbt. Das Zauberwort hierbei lautet: Neural Filter.
Es waren alte Familienbilder, die uns wirklich haben staunen lassen, wie gut das Einfärben der künstlichen Intelligenz funktionierte. Ein paar genauere Anpassungen seien laut Manfred zwar schon nötig, aber es konnte sich definitiv sehen lassen. Ihr wollt das auch? Entweder hier oder auch auf Youtube könnt ihr euch schlau machen.
Werner zeigte uns Bilder vom Gosau-See und demonstrierte und verglich unbearbeitete Raws mit den fertigen Ergebnissen, welche sagenhaft aussahen.
Eine halbe Stunde vor dem Sonnenaufgang hinter dem Dachsteinmassiv lag er mit seiner Kamera auf der Lauer und zeigte uns ein geniales Landschaftsbild nach dem anderen. Die schönen Strukturen der eisbedeckten Wasseroberfläche, die durch Quellen entstanden waren. Das Ballonfestival in Gosau war ebenfalls eine Augenweide und zeigte eindrucksvoll, was man mit langjähriger Erfahrung und Können zustande bringt. Dazu hatte er eine Doppelbelichtung angefertigt und in Photoshop mit passender Deckkraft zusammengesetzt. So hatten Spitzlichter ein schönes Bokeh und der mittige Heißluftballon hatte einen schönen, leuchtenden Schleier bekommen. Genial.
Insgesamt wieder ein sehr inspirierender und toller Clubabend. Elfis Vortrag war gespickt mit Erfahrungen und Geschichten aus Varanasi, die sie mit spektakulären und genialen Bildern festgehalten hat. Zwischendurch gab es interessante Fragen von den Mitgliedern, welche Elfi mit bestem Wissen und Gewissen beantwortet hatte. Auch Alfred hat kreative Augen bewiesen und gezeigt, wie schön und beeindruckend Marokko ist. Manfred hat uns die Neural-Filter genial nähergebracht und gezeigt, was heutzutage möglich ist. Inspirierend für alle, die noch alte Dias und S/W-Fotos rumliegen haben. Irgendwie schade, dass ich zu dieser Zeit noch nicht am Leben war, schließlich habe ich noch nie mit Dias hantiert. Werners Bilder waren so toll wie inspirativ. Gosau ist wirklich ein wunderschönes Fleckchen Erde und lädt förmlich zu Foto-Sessions ein.
Neugierig geworden? Dann schaut gerne beim nächsten Fotoclubabend vorbei! Wir freuen uns immer über neue Gesichter! LG, euer Hubert.
Clubabend des 21.1.2025 - Bildbesprechung und neue Themen
Werner startete mit der Bildbesprechung. Er hat uns wieder beeindruckende Landschaftsbilder mitgenommen. Zwischen Weihnachten und Neujahr war er mit seinem Wohnmobil für zwei Nächte im Salzkammergut unterwegs. Der Almsee war teilweise zugefroren, was eine überaus nette und fotogene Struktur bedeutete. Ein HDR-Panorama, bestehend aus 15 Querformatbildern war wie gewohnt eine Augenweide. Die linke Seite des Bildes sei dunkler gewesen, weswegen er die Belichtung entsprechend angepasst hatte, weswegen er nur ein HDR machen konnte.
In Ebensee am Traunsee war er ebenfalls auf der Pirsch.
Dann fuhr er weiter zum vorderen Langbathsee und zeigte eine Gegenüberstellung zu einem Herbstbild, welches er von der selben Baumgruppe fotografiert hat. Wir waren uns einig, dass das winterliche Bild besser aussah, da das Herbstbild sehr explosiv von den Farben und gar übersättigt wirkt. Das Winterbild war sehr dezent, zeigte die Baumgruppe aber ebenso eindrucksvoll und wirkte insgesamt harmonischer, besonders für diese Jahreszeit.
Alfred war in Volkersdorf und hat uns spitzenmäßige Doppelbelichtungs-Fotos gezeigt. Schwäne an der Donau, Makros von Blättern mit umrandeten Eiskristallen. Man muss lobend hervorheben, dass das Zusammenspiel zwischen Farbe und Eis wirklich genial aussieht. Ebenso genial war sein Foto von der Tillysburg im gleichnamigen Ort, welche er in der Früh aufgenommen hatte. Von der Ennsbrücke aus konnte er ebenfalls beeindruckende Fotos machen. Das Thema des Raureifs zog sich quer durch seine Bilder; einfach schön anzusehen!
Christian war vor zwei Wochen am Rabenberg und machte sich den Raufreif ebenfalls zunutze. Im Gegensatz zu Alfred war Christian aber eher am Abend unterwegs. Auch seine winterlichen Bilder waren wieder genial umgesetzt und zeigten, was er für ein gutes Auge hat. Für den Berg Ötscher hat er sein Tele-Objektiv geschnappt und gezeigt, dass man auch mit mehr Brennweite beeindruckende Landschaftsbilder aufnehmen kann.
Monika findet die ICM-Fotografie sehr spannend, da man sich hier kreativ ausleben kann und entsprechend sah man ihr Engagement an ihren Bildern. Tadellos meiner Meinung. Tolle Aufnahmen sind ihr auch am Schwarzensee im Salzkammergut gelungen. Meine persönlichen Highlights waren die Makros, die sie von ihren Amaryllis-Blumen angefertigt hat. Der Schärfegrad er Details war eindrucksvoll und mit allerlei Lampen konnte sie diese gut ausleuchten. Der pinke Hintergrund (von den Vorhängen) wirkt stimmig und während der Bildbesprechung bekam man Lust, selbst das Makro-Objektiv ran zu schnallen und aktiv zu werden. Eine- mit Raureif bedeckte- Heckenrose wurde ebenfalls gut in Szene gesetzt. Man muss also nicht quer durch die Weltgeschichte touren, um spannende Makros machen zu können, vor allem wenn's draußen zapfig kalt ist 😅 Tolle Bilder!
Hermann war in Wien auf der Pirsch und hat einen Zigaretten-Behälter mit einem lustigen Spruch (Host a Tschick? 😆) fotografiert. Mit sichtlich offener Blende gelang es ihm gut, das Objekt vom Hintergrund zu separieren und eine passende Unschärfe zu erzeugen. Bei der James-Bond-Ausstellung am Siemens-Gelände hat er tolle Bilder der ausgestellten Sportautos gezeigt, welche in den Filmen zu sehen waren. Modifiziert, abgeschnitten und kultig. Da gehen einem schon die Adjektive aus! Von einem Hotelzimmer in der Seestadt Aspern konnte er ein tolles Architektur-Foto machen. Robert fügte lobend hinzu, dass man dort geniale Bilder machen kann. Es sei aber nicht empfehlenswert, dort mit dem Auto zu parken, da man sofort zur Kasse gebeten wird.
Ich habe meine Bilder gezeigt, die ich am 30.12.2024 mit dem Sigma 70-200 2.8 am Luftenberger Golfplatz gemacht habe. Die Fototour war einsame spitze. Kalt war mir nicht, schließlich war ich warm genug angezogen. Von St.Georgen bin ich zu Fuß nach Luftenberg und wieder zurück und konnte die schneebedeckte Landschaft gut zu Bild bringen. Die Fußspuren waren ein astreiner Eye-Catcher, was ich nicht erwartet hätte. Alfred hatte den guten Vorschlag gebracht, dass man den Weiß-Regler bei Schnee immer etwas anheben kann. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass es ruhig überbelichtet sein darf, da dies ein Winterbild aufwertet. Werner meinte ebenfalls, dass er die Gesamthelligkeit eine halbe Blendenstufe erhöhen würde. Ich war früher immer der Meinung, die Belichtung immer relativ niedrig zu halten, damit das Bild im Weiß nicht ertrinkt, aber bei Schnee ist das überhaupt kein Problem. Sehr hilfreich und informativ, andere über die eigenen Bilder drüber schauen zu lassen und Meinungen einzuholen! 👍
Robert hat uns beeindruckende ICM- und Winterfotos gezeigt. Sehr gut gefallen haben mir die Farben, die Bildstimmung und die Ausschnitte. Geografisch führten die Bilder nach Annaberg und zum Tirolerkogel. Genial war sein Blick auf den Ötscher, den er von der anderen Seite- wie Christian gezeigt- fotografiert hatte. Mega genial fand ich auch den "Wasserfall aus Wolken". Stimmungsvolle Landschaftsbilder und eine charmante, alte Hütte, die inmitten der verschneiten Natur als Fotomotiv diente. Der Vortrag bot wirklich viele Inspirationen- wie die bisherigen Bilder- und zeigte eindrucksvoll, wie kreativ Winterfotografie sein kann.
Durch einen Arbeitskollegen habe ich Joe kennengelernt und ihn eingeladen, bei Gelegenheit rein zu schnuppern. Die Gelegenheit hat er genutzt und uns seine unglaublich guten Tierbilder gezeigt, welche mit dem Sigma 150-600 (mitunter meine Lieblingslinse) gelungen sind. Eine- sich sonnende- Natter, Bienenfresser, Eisvögel, Turmfalken im Flug; sein Wissen über die Tiere war ebenso beeindruckend wie seine Bilder. Geduld, Ruhe, Glück und ein Teleobjektiv mit viel Brennweite, mehr bräuchte man nicht. Tiere sind so unvorhersehbar wie schön. Ein Laubfrosch in der Größe eines Fingernagels, ein Hermelin in Hörsching, Graugänse in Steyregg, Rotkehlchen am Trauner Stadtfriedhof. Sein Vortrag hatte so enorm viel Inhalt, dass ich mich leider kurz fassen muss. Zusammenfassend lässt sich jedoch sagen, dass man sein Engagement für die (Tier)-Fotografie regelrecht spürt und man definitiv den Eindruck erhält, dass er ein tolles Auge für Tierfotos, als auch Landschaften hat.
Besprechung für die eingesendeten Bilder für das Thema des Monats:
Alfred war in Marokko, genauer gesagt in Marrakesch und war am zentralen Platz, wo er die Kamera nach links unten gezogen hat, um den Effekt hinzubekommen. Christian war mit seinem 70-300mm auf Maui. Elfi war in Wels und fand die nicht aufgespannten Schirme und die Kirche spannend. Es habe zig Versuche gebraucht, bis sie mit dem Ergebnis zufrieden war. Werner hat an einem nebeligen Tag eine Elster am Nussbaum fotografiert. Eine 10-Sekündige Belichtung, wo er erst nach sieben Sekunden die Kamera bewegt hat. Monika war am Schwarzensee und hatte schon vor, dieses auszutauschen. Wir waren uns jedoch einig, dass ihr jetziges Bild sehr gut passt. Christian würde das Grün ein bisschen reduzieren, da es ein wenig knallig wirkt. Werner spricht die Vielfältigkeit der Clubmitglieder und deren Fotos an. Mein Bild ist gewollt so abstrakt und mir gefällt der Kontrast sehr gut.
Dann haben wir über neue Themen für das "Thema des Monats" gesprochen. Wir fanden Elfis Vorschläge sehr passend, weswegen wir diese auch gleich angenommen haben. Jeder war gefragt und es wurde im Endeffekt ein breites Spektrum an Themen, worüber ich sehr zufrieden bin und ich hoffe die anderen auch!
Zusammengefasst kann man sagen, dass mir die Bilder der Mitglieder extrem gut gefallen haben und der ganze Abend war eine tolle Bereicherung und Inspiration. Mit dieser Mitschrift möchte ich auch Inspirationen schaffen. Jemand liest das eventuell und denkt sich: Boah, das google ich mal. Sieht dann, dass es dort mega schön ist, fährt hin und hat dort eine tolle Zeit. Egal ob mit Kamera oder nicht. Ich als Stubenhocker nehme dann gerne die Kamera- so als Anstoß- mit, um die Welt mit meinen Augen. zu sehen und in Bildern fest zu halten, wie die Umgebung auf mich gewirkt hat. Fotografie ist ein so bereicherndes Hobby, welches ich nie wieder missen möchte. LG, euer Hubert.
Clubabend des 17.12.2024 - Vortrag von Christian und Bildbesprechung
Christian hat uns heute die ICM-Fotografie näher gebracht. ICM steht für Intentional Camera Movement.
Dazu hat er uns zunächst einige Bilder (2010 in New York) gezeigt, die er mit Photoshop und dem Motion-Blur-Filter bearbeitet hat, um diesen Look nachträglich an Bildern vorzunehmen. Dies kann gut und gerne zwei Stunden in Anspruch nehmen, da er mit verschiedenen Layern und angepasster Sichtbarkeit arbeitet. Der Vorteil hierbei ist, dass die Striche sehr gleichmäßig aussehen und man die Kontrolle über den Verlauf hat.
Anders verhält es sich bei der klassischen Vorgehensweise eines ICM-Fotos, wo man die Kamera während der Belichtung bewegt.
Ein Bild hat er mit einer F22 und einer Belichtung von 0,3 Sekunden gemacht. Die Beugungsunschärfe aufgrund der geschlossenen Blende ist hierbei irrelevant, da wir hier keine Schärfe benötigen. Zu empfehlen wäre hierbei ein ND-Filter, da man hier auch offenblendig arbeiten kann.
Ebenfalls kann man auch gut mit dem Stativ vorgehen, da man eine sehr gleichmäßige Bewegung ins Bild bekommt.
Gute Motive für ICM wären: Baumstämme, Meer, Blumen wie z.B. Mohnblumen und Taxis. Es sei erwähnt, dass der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind. Das "Malen" mit der Kamera ist eine tolle Möglichkeit, sich kreativ auszuleben. Vor allem, wenn man scharfer und perfekter Bilder überdrüssig wird.
Christian hat uns auch noch tolle Bilder gezeigt, die er im Jungwald in Enns geschossen hat. Doppelbelichtungen gehören ebenfalls zu seinem Repertoire und schafft es, diese in beeindruckenden Kreationen auszuarbeiten. Sein Auge und seine Erfahrung für Landschaftsbilder äußern sich in seinen Meisterwerken. Bei einem Mitzieher mit Flamingos hat er es geschafft, die Tiere scharf darzustellen, der Hintergrund war entsprechend unscharf.
Mit einer Brennweite von 70mm und einer Belichtungszeit von 1/18. Er meinte, dass man sehr viel probieren muss, schließlich würde eine längere Belichtung auch ein anderes Bild bedeuten. Auch in welche Richtung man schwenkt, von wo man anfängt und aufhört. Zu viel Himmel würde die obere Hälfte wieder überbelichten. Auslöser drücken, kurz warten und erst dann bewegen. Ihr merkt schon, die Möglichkeiten sind endlos.
Danach haben wir uns die Fotos bezüglich zum Thema des Monats angesehen und darüber gesprochen.
Die Geschichte hinter den Bildern war sehr interessant und würde hier definitiv den Rahmen sprengen.
Werner hatte uns dann seine Meisterwerke präsentiert. In Pisa sei ihm während einer 15-sekündigen Langzeitbelichtung ein Mann ins Bild gelaufen, den man aber nur noch sporadisch erkennen kann. Hat aber von der Position her sehr gut gepasst, da es dem Bild zuträglich und nicht störend ist.
Auch in Vernazza sind ihm einige extrem gute Bilder gelungen. Man könne hier gut Teilstrecken mit dem Boot befahren. Werner weiß genau was er macht und wie er seine Vorstellung im Kopf in ein Bild verwandeln kann. Dazu helfen ihm seine hervorragende Ausrüstung und ein geschultes Auge.
Weiters war er noch in Tirol, am Traunstein, hat den Eben-, und Langbathsee fotografiert und uns beeindruckende Landschaftsbilder präsentiert.
Die diagonal gepflanzten Bäume und der richtige Zeitpunkt waren sehr wichtig für die Gestaltung seiner Ausarbeitung. Sehr schön anzusehen.
Manfred war am 13.10. auf seinem Balkon und mit dem 70-200 bewaffnet, um den Kometen "ATLAS" vor die Linse zu bekommen. Die vielen Wolken hätten ihm beinah einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber seine Geduld zahlte sich aus und so konnte er uns den Schweif am Nachthimmel gut präsentieren. Mit dem 85er F1.4 gelangen ihm geniale Portraits. Die Schärfe war genial und die Hintergrundunschärfe sehr wohlwollend und ansprechend. Eine Woche später nahm er sein 14mm Ultraweitwinkel und machte mit einer 13 sekündigen Belichtung ein weiteres Kometen-Bild, dieses Mal nicht vom Balkon, sondern auf einer Landstraße. Er achtete stets darauf, nicht zu lange zu belichten, da die Sterne sonst zu Strichen wurden und dies wollte er tunlichst vermeiden. Alfred und ich waren der Meinung, dass man mit Croppen ein Bild durchaus verbessern kann. Mal sehen, ob er es umsetzen wird. 😆
Monika war fleißig in Ennsdorf und hat uns gezeigt, wieviel Schnee wir zu dem Zeitpunkt im letzten Jahr hatten (10.12.2023). Ihre Winterbilder sahen einfach genial aus. Das Weiß des Schnees hat sie mit ihren Bildern toll rübergebracht. Von der Ennser Brücke hatte sie einen tollen Ausblick und die Kapelle hatte sie ebenfalls genial in Szene gesetzt.
Zu Allerheiligen war ich mit dem Sigma 50mm 1.4 beim Friedwald in Clam unterwegs und habe die herbstliche Landschaft in Bildern festgehalten.
Von Nahaufnahmen von Pilzen bis hin zu Gegenlichtaufnahmen und kontrastreichen Fotos ist mir einiges gelungen. Ich komme gerne her, schließlich habe ich selbst eine Verbindung zu diesem Ort, da mein bester Freund aus alten Tagen hier liegt.
Karl war- wie Werner- beim hinteren Langbathsee und hat uns ebenfalls mit seinen Aufnahmen beeindruckt. In Schladming am Spiegelsee konnte man das Dachsteinmassiv im Hintergrund sehr gut erkennen. Fleißig wie er ist, konnte er in der Früh ein geniales Foto mit Nebel schießen. In Kärnten hat er die rund 30km lange Nockalmstraße sehr schön veranschaulicht. In Slowenien am Bleder See war er ebenfalls, genauso am Giglachsee und am Oberschlierbach. Sehr tolle Inspirationen für jeden Landschaftsfotografen. LG, euer Hubert.
Clubabend des 15.10.2024 - Vortrag von Alfred und Bildbesprechung

Alfred hat heute einen tollen Vortrag über die Street-Fotografie gehalten und über seinen Erfahrungen und Bilder gesprochen. Dazu hatte er noch zwei Bücher mitgenommen, die zum Nachahmen anregen. Das interessanteste für ihn an der Street-Fotografie ist, dass man auf nichts angewiesen ist und sowohl bei Wind und Wetter und egal zu welcher Uhrzeit raus gehen kann. Es braucht also keine Rahmenbedingungen.
Zum besseren Verständnis hat Alfred auch die EXIF-Daten der gezeigten Bilder zusammengetragen, wo man Brennweite, Blende, Belichtungszeit und ISO erfahren hat. Als Kamera benutzt er eine Nikon Spiegelreflexkamera mit dem 24-120mm aufgrund der Flexibilität.
Die gezeigten Bilder hat er in Themen gegliedert: Spiegel / Schaufenster, Doppelbelichtung, Langzeitbelichtung, Goldene Stunde, Bildeffekte, Bahnhof und Straßenkünstler.
Unterwegs war er auf der Herrenstraße in Linz, in Udine, Murano, Venedig, Porto und am zeitgenössischen Bahnhof in Madrid. Seine Begeisterung während des Vortrags war ungebrochen und hat uns alle inspiriert. Die Bilder waren tadellos. Mir haben vor allem die Mitzieher und Doppelbelichtungen sehr gut gefallen, wo ich mir selbst dachte: Wie funktioniert das bei meiner Kamera? (Randinfo: Bei der Sony A7IV leider nicht möglich, nur über Software)
Alfred hat noch angemerkt, dass er oft mit der Serienbildfunktion fotografiert hat, damit er später das beste raussuchen kann. Der richtige Schritt, die richtige Position der Person; ein gutes Foto hat viele Facetten. Da kann es eben nicht beim erstbesten Foto klappen! Apropos: Er meinte ebenfalls, dass es eventuell sein kann, dass kein einziges gutes Bild bei einer Street-Fototour rauskommen kann, aber das Risiko geht man doch gerne ein, oder?

Erwin hat uns als nächstes seine Bilder präsentiert. Schwarz/Weiß, quer gemischt. Ein Vogel am Traunsee war sehr schön in Szene gesetzt, genauso schön anzusehen war sein Foto von der Steyrer Altstadt und vom Musiktheater in Linz. Seine langjährige Expertise spiegelt sich auf seinen Bilder wider, einfach toll.

Karl hat den Herbst wunderbar mit seinen Bilder veranschaulicht. Am Schafferteich im Vorderstoder und am Langbathsee hat er uns tolle Aufnahmen präsentiert. Der angebrachte ND-Filter hat ihm die Farben viel zu intensiviert, weshalb er in der Nachbearbeitung diese korrigieren musste. Die präsentierten Bilder waren aber top, denn die Spiegelungen und Bildkompositionen waren einfach schön anzusehen. Die warmen Farben der Blätter, die natürlichen Rahmen, die Schönheit der Natur.
Christian war in Alaska und hat uns traumhafte Bilder der Gletscherfelder gezeigt. Landschaftsfotografie ist seine Leidenschaft und entsprechend großartig waren seine Bilder. Aus der Luft mit dem Hubschrauber gelang es ihm, unvergessliche Momente auf dem Sensor seiner Kamera festzuhalten. Ihm gefallen die schmalen, hohen Bäume sehr, welche an heimische Christbäume erinnern. Sogar einen Grizzlybär hat er vor die Linse bekommen! Die malerischen Landschaften waren wie gewohnt eine Augenweide.
Auf Hawaii hat er die Silhouetten von Fischern mit ihren Angeln fotografiert; die rote Abendsonne setzte dem ganzen die Krone auf. Auf Maui hatte er auch auf über 3.000 Metern über dem Meeresspiegel die Kamera gezückt und auch den Strand mit einer genialen Wolkenstimmung festgehalten. Das Wetter sei selten optimal gewesen, aber das Hauptaugenmerk lag auch eher auf Unternehmungen mit der Familie. Trotzdem waren die Bilder eine Wucht und eine hervorragende Bereicherung für die Bilderbesprechung. LG, euer Hubert.